Diesen Blogeintrag widme ich ganz und gar unserem Mister Plüsch "Phoenix".
Phoenix wurde am 29.10.2017 geboren und bereicherte unsere Familie seit einem Abend vor Weihnachten. Er ist mein erster Hund und daher etwas ganz Besonderes.
Als Welpe war er schrecklich. Der schlimmste von allen, die wir je hatten. Schon auf der Autofahrt nach Hause hatte ich eine riesige Angst, weil ich mir nicht sicher war, ob ich das packe.
Er hat einem ständig in die Nase gebissen, ist ins Gesicht gesprungen, hat jegliche Fußleiste angefressen, unseren Teppich heimlich als Hundeklo benutz und uns draußen in den Wahnsinn getrieben. Immer wenn er wusste, es geht wieder rein, hat er mit uns "fangen" gespielt.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie oft ich da saß und geweint habe. So oft wollte ich das Handtuch schmeißen, doch ich tat es nicht.
Wie das zum Glück so ist, hat jede Pubertät irgendwann ein Ende. Er hat eine 180 Grad-Wende hingelegt und ist vom aufmüpfigen Welpen zu einem Vorzeige-Hunde geworden. All die Mühe und Geduld hatte sich schlussendlich gelohnt.
Als es mir nach meiner Ausbildung auf Arbeit durch das Mobbing, die Nachtschichten und meiner damit verbunden Traurigkeit so schlecht ging, war er für mich da. Er spürte es genau, wann ich ihn brauchte und wich mir dann nie von der Seite. Durch ihn hatte ich immer einen Freund an der Seite, der für mich da war.
Als Atlanta dann in unsere Familie kam, kristallisierte sich schnell heraus, dass sie ein absoluter Herrchen Hund war. Das Band zwischen Phoenix und mir wurde dadurch noch fester.
Er war allerdings auch schon immer ein sehr eifersüchtiger Hund und zu Beginn mochte er es gar nicht, wenn er seiner Meinung nach zu wenig Aufmerksamkeit bekam. Das wurde mit der Zeit besser, aber so ganz weg ist das bis heute nicht.
Als die Dackel nacheinander einzogen passierte es natürlich, dass Phoenix automatisch weniger Aufmerksamkeit bekam. Im Grunde kommt er damit ganz gut zurecht, denn wenn er seine Streicheleinheiten wirklich braucht, dann holt er sie sich auch. Dennoch habe ich oft ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, denn er ist ein großartiger Hund und hat nur das Beste verdient.
Er kann oft mit Nähe zu anderen Hunden nicht so viel anfangen und der ganze Trubel ist ihm manchmal zu viel. Dann legt er sich allein ins Bett und genießt die Zeit allein ohne die Anderen.
Schlimmer als die fehlenden Streicheleinheiten jedoch sind die Läufigkeit seiner vielen Schwestern. Als es nur Atlanta gab die läufig wurde, machte er öfter mal in der Familie 2 Wochen Urlaub oder konnte es auch so recht gut aushalten. Durch die Zucht allerdings ist es schwieriger für Ihn, uns und auch die Mädels. Alle sind gestresst und genervt. Jedes Mal eine schwierige Zeit und ich sehe, wie er leidet.
Ich selbst bin ja tatsächlich eher Team "Kastrieren nur aus gesundheitlichen Gründen" und konnte mir das lange Zeit überhaupt nicht vorstellen. So schwer es mir fällt es zuzugeben, wir haben auch daran gedacht, ob es nicht das Beste für ihn wäre, wenn er innerhalb Domenics Familie unter kommt. Wir wollten ihn nicht mehr leiden sehen, ihm eine Kastration ersparen und dachten, er hätte mehr verdient, als wir ihm geben können. Wir werden immer viele Hunde haben und er würde immer kürzer treten müssen, als wir uns für ihn wünschen. Ein Leben als König, mit so viel Aufmerksamkeit wie er wollte, hörte sich für uns verlockend an.
Tja, was soll ich dazu sagen? Wir können es nicht und wollen es nicht. Er ist seit fast 4 Jahren bei uns und ich hab ihn so unfassbar lieb.
Wie gesagt, er ist mein erster Hund und wir sind durch dick und dünn zusammen gegangen. Wir haben zusammen geweint, gespielt, gelernt und gelacht. Und ich bin mir ganz sicher, dass Phoenix lieber ein bisschen weniger von uns hat, anstatt uns gar nicht bei sich zu haben.
Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, dass wir ihn Anfang nächstes Jahr kastrieren lassen werden. Wir wollen ihm das Leiden während der Läufigkeiten nehmen und auch ein Stück weit auf Nummer sicher gehen, dass er nie eine seiner Schwestern besteigen kann, denn das würde ich mir nie verzeihen.
Ich bin alles in Gedanken so oft durchgegangen und ich denke, dass ist die einzige Möglichkeit, die für uns in Betracht kommt, damit wir alle gemeinsam weiter glücklich sein können, ohne dass einer weiter leiden muss.